Miriam Hornauer, Intensivkrankenpflegerin, und Sabine Ehrke-Beck, psychologische Beraterin, zeigten Interesse an der Opferhilfe und wurden vor einigen Monaten nach einem Kennenlern-Gespräch in der WR-Außenstelle im Landkreises Cham herzlich aufgenommen. Bei den monatlich stattfindenden Besprechungen der Opferhelfer-Gruppe lernten sie die Möglichkeiten der Hilfen kennen und wurden getrennt voneinander in verschiedene Hilfsaktionen eingebunden.
Mit diesen ersten praktischen Erfahrungen und aufgrund ihrer persönlichen Voraussetzungen für eine Mitarbeit beim WEISSEN RING absolvierten sie in ihrer Freizeit das mehrtägige Grundseminar in Regensburg. Sie erwarben Kenntnisse z. B. zur Struktur des WEISSEN RINGS, zu Aufbau- und Weiterbildungsseminaren in der Akademie des WEISSEN RINGS, zu rechtlichen Voraussetzungen bei der Opferbetreuung und zur Arbeit der Opfergruppen, über Straftaten, zum Ablauf der Opferbetreuung, zur Kriminalitätsvorbeugung und Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Organisationen. Das Schulungsprogramm umfasste zudem ein Präsentationstraining.
Die ehrenamtlichen Opferhelfer und Opferhelferinnen des WEISSEN RINGS helfen, beraten, begleiten und unterstützen Geschädigte von Straftaten, die ohne ihr Verschulden in eine Notlage geraten sind, mit persönlicher, materieller und auch notwendiger finanzieller Unterstützung. Diese Hilfen erfolgen kostenlos und direkt. Die Helferinnen und Helfer sind in ihrer Freizeit und ohne finanzielle Unterstützung für die Opfer da. Der WEISSE RING finanziert diese Hilfen aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und gerichtlichen Zuwendungen oder Nachlässen.
Wie wichtig die Aufrechterhaltung eines stabilen Opferhelfernetzwerkes ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit:
Im Jahr 1976 hatte der ZDF-Moderator der Sendung “Aktenzeichen XY ungelöst“, Eduard Zimmermann, mit dem damaligen Nürnberger Oberstaatsanwalt Hans Sachs und dem damaligen Polizeipräsidenten in München, Manfred Schreiber, den WEISSEN RING gegründet. Hintergrund war die Feststellung, dass die Opfer einer Straftat oft hilflos zurückblieben und sich das Hauptaugenmerk auf die Täter bzw. Täterinnen richteten.
Im Landkreis Cham etablierte sich der WEISSE RING im Jahr 1979. Die WR-Außenstelle schätzt sich glücklich, immer wieder neue Opferhelfer in ihren Reihen begrüßen zu dürfen. Sie freut sich darauf, gemeinsam mit Miriam Hornauer und Sabine Ehrke-Beck viel zum Wohle der betroffenen Opfer bewegen zu können.
Text: Klaus Kozuch
Bild- und Textbearbeitung: Ramona Hapke