Das Fest wurde eröffnet mit dem Einspieler-Film "Zugangswege zum WEISSEN RING", der die Arbeit der gemeinnützigen Organisation auf den Punkt brachte und die heute zahlreich verfügbaren Zugangswege für Opfer und ihre Angehörigen aufzeigte.
Außenstellenleiter Klaus Kozuch dankte im Rahmen des Festaktes allen, die im Verborgenen Hilfe leisteten und für die Opfer da waren.
"Niemand, der Opfer einer Gewalttat geworden ist, ist im Landkreis Cham alleine",
garantierte Laudator Landrat Franz Löffler zu Beginn seiner Begrüßungsrede. Wie alle Redner nach ihm gratulierte er nicht nur zum Jubiläum, sondern brachte in herzlichen Dankesworten gegenüber den ehemaligen, wie Annemarie Mühlbauer und Johann Braun, und jetzigen ehrenamtlichen Mitarbeitern für die geleistete Opfer- und Präventionsarbeit in den vergangenen vierzig Jahren seinen Respekt und seine Wertschätzung zum Ausdruck.
Er stelle u. a. die Vernetzungsaktivitäten mit Partnern, wie Vereinen und Institutionen heraus, durch die vor allem auch eine präventive Arbeit möglich ist.
Die Erläuterungen zur Symbolik des Ringes, wie Rettungsring, Absicherung, Beständigkeit und Geschlossenheit machte Löffler an der Arbeit des WEISSEN RINGS fest. Sie gipfelten in der Übergabe eines ringförmigen Blumengebindes mit weißen Rosen inklusive einer Geldspende an den Außenstellenleiter Klaus Kozuch, der versicherte, die Spende für die Opferarbeit einzusetzen.
Außenstellen-Pionier Johann Braun erinnerte an die Anfänge seiner Arbeit vor vierzig Jahren, in denen beispielsweise in Bezug auf Information, Gesetzeslage und Kommunikation noch vieles anders und auch schwieriger war. Die Not der Menschen sei damals anonymer gewesen.
"Wer mag diesen Menschen helfen?",
waren seine Gedanken, als er von Verbrechen hörte und las. Er wollte mit seinem Engagement für den WEISSEN RING "eine starke Stimme für Kriminalitätsopfer" werden".
Der WEISSE RING, Außenstelle Cham, arbeitet vertrauensvoll mit den Polizeidienststellen im Landkreis zusammen. Norbert Zink, Polizeipräsident der Oberpfalz, hofft auch in Zukunft darauf. Die Polizei arbeitet hauptsächlich täterorientiert. Dazu Zink:
"Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass es den WEISSEN RING gibt."
Josef Wittmann, Landesvorsitzender WEISSER RING Bayern-Nord und Polizeidirektor a. D.würdigte nicht nur das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter, sondern auch die finanziellen Hilfen durch Mitgliedsbeiträge der Mitglieder, Spenden und Zuwendungen.
"Wir freuen uns darüber, was in 40 Jahren in der Außenstelle Cham für Opfer von Kriminalität getan werden konnte."
Er verschwieg nicht, welche Voraussetzungen ehrenamtliche Helfer mitbringen und welchen Qualifikationen sie sich unterziehen müssen, um anderen "Mut und Hoffnung zu bringen". Nicht unerwähnt ließ Wittmann die vielfältigen Aktionen und Projekte der Außenstelle Cham, die bundesweit für Anerkennung sorgen.
In seinem Festvortrag machte der Bundesschatzmeister des WEISSEN RINGS Franz X. Wanninger deutlich, dass es jeden treffen kann. Und:
"Das Opfer hat immer lebenslänglich."
Bundesweit einmalig sei, dass alle Städte und Gemeinden des Landkreis Cham Mitglied beim WEISSEN RING sind.
Maria-Luise Segl, Gleichstellungsbeauftragte LK Cham und Leiterin des Netzwerkes "Häusliche Gewalt" sensibilisierte die Zuhörer im Hinblick auf aktuelle Gewaltentwicklungen für die Grundpfeiler einer Demokratie. Sie zollte der Außenstelle Cham des WEISSEN RINGS ihren Respekt und ihre Anerkennung und betonte, dass durch kraftvolles Zutun Gewalt geächtet werden kann.
Am Ende der Feierstunde überreichte Segl im Auftrag des Landrats und Bezirkstagspräsidenten allen Ehrenamtlichen zum Dank eine weiße Rose.
Johannes Sonner begleitete die Feierlichkeiten am Keyboard musikalisch.
Der Kabarettist und Autor, der Gönner und Förderer des WR im Landkreis Cham Toni Lauerer, stellte zehn Exemplare seines neuesten Buches "A scheene Bescherung" kostenlos mit persönlicher Widmung zur Verfügung stellte, die Klaus Kozuch an die Redner verteilte.